Socioecological Transformation and Energy Policy in Latin America and Europe
Report on the international seminar in Vienna, 11-14 July 2012 (German)
Vom 11.–14. Juli 2012 hatten die Rosa Luxemburg Stiftung Brüssel, die Universität Wien (Ulrich Brand) und das Karl Renner Institut nach Wien eingeladen, um konkrete Erfahrungen, Möglichkeiten und Strategien einer sozialökologischen Transformation zu diskutieren. Der Einladung folgten 70 WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und PolitikerInnen aus Lateinamerika und Europa, darunter Alberto Acosta aus Ecuador, Iara Pietrikovsca aus Brasilien, die Bundestagsabgeordneten Ulla Lötzer und Sabine Leidig (Die Linke), Jutta Kill (Fern) und Nick Hildyard (The Corner House) aus Großbritannien, und viele andere mehr.
Der Fokus der Tagung lag auf den Kämpfen und den Widersprüchen hinsichtlich einer Transformation der Energieproduktion, der -verteilung und -konsumption. Dabei standen die Themen Demokratie, Kontrolle, Eigentum, Rohstoff- und Ressourcenpolitik wie auch große Infrastrukturprojekte im Zentrum. Viele Diskussionen spannten sich um die Fragen nach der Rolle des Staates, nach den Strategien jenseits von Green Economy und der Finanzialisierung von Natur, sowie nach den Akteuren des Umbaus.
In der Tagung wurde deutlich, dass es einen großen Appetit und eine dringende Notwendigkeit gibt, die Energiedebatten neu zu fassen. Als nächste notwendige Schritte für eine sozial-ökologische Transformation, speziell im Bereich Energie, wurde es für wichtig erachtet, die Kämpfe gegen nicht-nachhaltige Energieprojekte und Energiepolitiken auf europäischer und internationaler Ebene zu vernetzen und die sich permanent intensivierende Finanzialisierung der Natur auf die Agenda zu bringen. Akteure aus den Sparten Akademie, Zivilgesellschaft und Politik sollten stärker darin unterstützt werden, eine Vision für eine Energietransition zu erarbeiten.
Die Rosa Luxemburg Stiftung Brüssel beschloss, in den nächsten Jahren solche Initiativen mit Workshops und Konferenzen zu unterstützten. Es wird eine stärkere internationale Vernetzung der Energiekämpfe angestrebt sowie der Aufbau eines öffentlichkeitswirksamen Netzwerkes gegen die Finanzialisierung der Natur. Es ist auch geplant, ein Forum für Energiesouveränität und –demokratie – ausgehend von Erfahrungen in Europa und den Weltregionen – zu veranstalten. Weitere Themen werden noch festgelegt.
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