Casting off the Chains of Unfair Trade

Jan Schneider & Nikolai Schnarrenberger (Careco Research Collective)

A Call for Sustainable Alternatives to the EU-ASEAN Trade Regime

Diese neue Studie untersucht die Auswirkungen bestehender Handelsabkommen zwischen ASEAN- und EU-Staaten, wirft einen Blick auf mögliche Auswirkungen, die durch potenzielle Entwicklungen dieser Handelsabkommen ausgelöst werden, und diskutiert Alternativen aktuellen Handelsbeziehungen zwischen ASEAN und EU.

Unser Anliegen ist es ein Verständnis für die Positionen der verschiedenen Akteur:innen und der allgemeinen Mechanismen hinter den historischen und gegenwärtigen Entwicklungen rund um die Entstehung von Freihandelsabkommen zu vermitteln, und die EU-ASEAN Wirtschaftsverhandlungen in diesen weiteren Kontext einzubetten. Dabei wird der Zusammenhang der allgemeinen Kritik an Freihandelsabkommen (FTAs) und dem konkreten Widerstand gegen FTAs in der ASEAN-Region näher beleuchtet.

Da wir uns, als Forscher aus dem Globalen Norden, der Beschränktheit unserer Perspektive bewusst sind, haben wir, bei der Herangehensweise an diese Studie, die grundlegende Entscheidung getroffen, uns von Perspektiven und Stimmen relevanter lokaler Akteur:innen und internationaler Aktivist:innen leiten zu lassen. Eine linke Vision oder Alternative zum bilateralen oder interregionalen Handelsabkommen zwischen der EU und der ASEAN-Länder, kann nur durch die Einbeziehung der vielfältigen Perspektiven des Widerstands gegen die verschiedenen Ausbeutungsmechanismen, die mit der Geschichte und Gegenwart des Freihandels und insbesondere der Freihandelsabkommen verbunden sind, entwickelt werden.

Ein allumfassende Analyse aller wichtigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Handels zwischen Europa und den ASEAN-Ländern, sowie eine ausschöpfende Erörterung potenzieller Alternativen ist schwer möglich. Diese Komplexität muss notwendigerweise eingegrenzt werden, ohne sich jedoch vereinfachender Schablonen zu bedienen. Wenn man von „der EU“ oder „der ASEAN-Region“ spricht, so wird dabei leicht der Eindruck geweckt, es handle sich um einheitliche monolithische Blöcke. Stattdessen beziehen sich diese Definitionen auf komplexe (Staaten-)Gebilde mit unterschiedlichen Institutionen und divergierenden Interessen und Wahrnehmungen. Bei aller gebotenen Präzision in der Darstellung versuchen wir, die Lesbarkeit und Verständlichkeit diesem Umstand nicht zu opfern. Diese Art von Berichte bergen oft die Gefahr einem „methodischen Nationalismus“ zu verfallen, insbesondere wenn man der Perspektive von Regierungsvertreter:innen und deren öffentlichen Äußerungen folgt. Wir sind uns dieses Problems bewusst und versuchen daher, wo möglich, vermehrt Stimmen und Erfahrungen von Vertreter:innen der Zivilgesellschaft hervorzuheben.

Casting off the Chains of Unfair Trade: A Call for Sustainable Alternatives to the EU-ASEAN Trade RegimePDF-Datei