Feministische Ökonomie

Eine Videoserie zur Einführung

Feministische Ökonomie ist nicht einfach die Umbenennung einer orthodoxen Disziplin wie der Wirtschaftswissenschaften. Feministische Ökonomie stellt traditionelle Ansätze grundsätzlich in Frage und berücksichtigt all die unsichtbaren Tätigkeiten, die darin kaum Beachtung finden und jedoch für das Leben und das Funktionieren der Gesellschaft unverzichtbar sind. Diese Tätigkeiten werden traditionell von Frauen übernommen. Feministische Ökonomie beschränkt sich nicht nur auf die Analyse dieses Ungleichgewichts, sondern schlägt auch politische Maßnahmen zur Überwindung neoliberaler Wirtschafts- und Machtstrukturen vor.

In dieser Videoreihe werden wir verschiedene Kernaspekte feministischen Ökonomie beleuchten, die wir auf der Grundlage von Dutzenden von Gesprächen mit Lateinamerika (Abya Yala) und den spanischen Behörden erarbeitet haben. Die Videoreihe ist in fünf Kapitel unterteilt.

 

Kapitel 1. Feministische Ökonomie – was ist das? 

Die feministische Ökonomie befasst sich mit allen Prozessen, die Teil des Reproduktionprozesses des Lebens sind. Sie stellt das Wohlergehen der Menschen in den Vordergrund, anstatt die Akkumulation von Kapital. Das Rückgrat feministischer Ökonomie ist die Sorgearbeit (care), ihr oberstes Ziel ist ein gutes Leben. Die feministische Ökonomie beschäftigt sich mit der Frage, warum die wichtigsten Tätigkeiten – nämlich jene, die für das Leben unerlässlich sind – in den traditionellen Wirtschaftstheorien kaum berücksichtigt werden.

Video: Feminist economics: what is it? – YouTube

 

Kapitel 2. Nachhaltigkeit des Lebens

Während beim kapitalistischen System der Markt im Mittelpunkt steht, tritt die feministische Ökonomie dafür ein, Sorgearbeit als lebensnotwendige Aufgabe in den Mittelpunkt zu rücken und sie als kollektives Recht zu verteidigen.

Video: Feminist economics: Chapter 2. The sustainability of life – YouTube

 

Kapitel 3. Konflikt Kapital – Leben

Der Konflikt Kapital – Leben, ist der Konflikt zwischen den Prozessen der Kapitalakkumulation und den Prozessen zum Erhalt kollektiven Lebens. Die feministische Ökonomie prangert das kapitalistische System als ein heteropatriarchales und rassistisches System an, das Märkte, auf Kosten von Menschenleben und der Umwelt, schützt.

Video: Feminist economics: Chapter 3. The capital-life conflict – YouTube

 

Kapitel 4. Zusammenhang Körper – Zeit – Territorium

Körper: Das kapitalistische System funktioniert nicht durch Zauberhand, sondern dank der unsichtbaren Arbeit vieler Frauen. Wir leben in einem System der Ausbeutung, das die Arbeit als Quelle von Reichtum und Akkumulation begreift.

Zeit: Das System zwingt unserer Zeit einen imperialistischen Rhythmus auf, in dem sich unser Leben um Arbeit und Konsum dreht. Die Sorgearbeit hat keine Priorität und muss unter Zeitdruck verrichtet werden. Die Globalisierung hat das Internet und andere technologische Innovationen mit sich gebracht. Diese haben die Raum – Zeit Beziehung komprimiert, was wiederum die Konzentration und Verdichtung von Aufgaben begünstigt.

Territorium: Das Kapital raubt uns unsere Territorien. Es zerstückelt sie und schafft Grenzen, so dass wir immer stärker voneinander getrennt werden, uns weniger gut organisieren können. Wenn wir das Territorium „beherrschen“, können wir uns organisieren, um das Gemeingut zu pflegen.

Video: Feminist Economics: Chapter 4. The Body-Time-Territory Relationship – YouTube

 

Kapitel 5. Familie und Gemeinschaft

Das kapitalistische System bietet weder eine Garantie noch übernimmt es Verantwortung für die Nachhaltigkeit des Lebens. Und es zerstört die gemeinschaftlichen und kollektiven Bindungen. Es verlagert diese Verantwortung auf die Familien und macht sie dadurch zu einer individuellen und isolierten Angelegenheit.

Video: Feminist Economics: Chapter 5. Households and community. – YouTube

 

Autor:innen: RLS Madrid, Colectiva XXK, Al Borde Films